Erfahrungen mit Amazon FBA: Wie Sie auch als neuer Händler ein profitables Geschäft mit dem Fulfillment-Service aufbauen
Wenn der Online-Riese Amazon der Börse alljährlich sein Zahlenwerk vorlegt, sind neue Umsatz- und Gewinnrekorde mittlerweile fast die Norm. Tatsächlich können die US-Amerikaner seit über einem Jahrzehnt beinahe ausnahmslos zweistellige Wachstumsraten feiern. Das Ende der Fahnenstange scheint weiter entfernt denn je. Erst kürzlich ließ Gründer und Geschäftsführer Jeff Bezos verlauten, dass man die Schwelle von 200 Millionen Prime-Kunden gebrochen hat – nur drei Jahre, nachdem man den einhundertmillionsten zahlenden Premium-Kunden für sich gewinnen konnte.
Diese atemberaubende Entwicklung ist der breiten Öffentlichkeit natürlich nicht entgangen. Immer mehr Händler haben den Online-Marktplatz in den letzten Jahren als zusätzlichen Verkaufskanal erschlossen; für viele von ihnen ist er inzwischen nicht mehr wegzudenken. Darüber hinaus haben Zusatzdienste wie der Fulfillment-Service Amazon FBA auch denjenigen Zugang zum E-Commerce verschaff, die bislang keinerlei Erfahrungen in der Branche sammeln konnten. Inzwischen wimmelt der Marktplatz förmlich von Verkäufern, die ihre Produkte zumeist aus Fernost beziehen und damit um die hiesigen Kunden konkurrieren.
Viele stellen sich aus diesem Grund berechtigterweise die Frage, ob sich der Einstieg bei Amazon (FBA) in diesen Tagen überhaupt noch lohnt. Zu groß scheint der Wettbewerb in weiten Teilen des Online-Marktplatzes mittlerweile. Achtung, Spoiler: Die Antwort lautet grundsätzlich “Ja” – unter bestimmten Bedingungen, versteht sich. In diesem Artikel zeigen wir auf, welche dies sind und warum der Handel über FBA auch heute noch hochprofitabel sein kann. Dazu blicken wir zunächst noch einmal auf die Eigenschaften des Amazon-Marktplatzes, die die Grundlage für die weiteren Kapitel bilden. Anschließend widmen wir uns ausführlich den einzelnen Schritten der Wertschöpfungskette und geben wertvolle Tipps für einen gelungenen Einstieg bei Amazon FBA. Viel Spaß beim Lesen!
Übrigens: Ein womöglich bereits vorhandener eigener Webshop stellt keinerlei Nachteil auf dem Weg zum eigenen Amazon-Business dar. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall: Zusammen mit unserem mehrfach ausgezeichneten Listing-Tool magnalister schafft dies sogar optimale Voraussetzungen für einen einfachen und reibungslosen Einstieg. In Verbindung mit dem Multi-Channel-Versand-Programm (MCF) können Sie dabei selbst diejenigen Produkte von Amazon lagern und versenden lassen, die über den eigenen Online Shop verkauft werden. Umgekehrt kann der proaktive, parallele Aufbau eines eigenen Webshops einen erheblichen Teil zur Risikominimierung beitragen. Näheres hierzu erfahren Sie ebenfalls im Laufe des Artikels.
Mehr zu den Kernfunktionen der magnalister Marktplatz-Schnittstelle und die Möglichkeit, das Plugin 30 Tage kostenfrei in vollem Funktionsumfang zu testen, finden Sie hier:
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Inhaltsverzeichnis
In a Nutshell: Das zeichnet Amazons FBA-Programm für Online-Händler aus
Lohnt sich Amazon FBA überhaupt (noch)? Herausforderungen und Chancen des Marktplatz-Verkaufs
Vom Produkt-Sourcing bis zur ersten Kundenbewertung: Die Stufen der Wertschöpfungskette und Ihre wichtigsten Hebel als FBA-Händler
Bonus-Tipp: Mit magnalister binden Sie bekannte Online-Marktplätze wie Amazon und eBay direkt an Ihren eigenen Webshop an – und sorgen neben gesteigerten Umsätzen auch für mehr Unabhängigkeit
Fazit: Die Profitabilität von Amazon FBA hängt in erster Linie von Ihnen selbst ab – Erfahrungen zeigen, dass mit den Herausforderungen auch die Chancen wachsen
In a Nutshell: Das zeichnet Amazons FBA-Programm für Online-Händler aus
Das grundlegende Prinzip des Amazon-Marktplatzes bedarf vermutlich keiner großen Erklärung mehr: Verkäufer aus aller Welt bieten ihre Produkte gegen entsprechende Verkaufsgebühren auf der riesigen Plattform an – und erhalten damit Zugriff auf Millionen kaufbereiter und wiederkehrender Kunden. Über die letzten Jahre hat der Online-Gigant sein eigenes Service-Portfolio allerdings stetig ausgebaut. Einer der wichtigsten Zusatzservice findet sich in Amazon FBA. FBA steht für “Fulfillment by Amazon” oder zu deutsch “Versand durch Amazon”.
Die deutsche Bezeichnung greift bei genauerem Hinsehen eigentlich viel zu kurz. Denn über den Versand hinaus beinhaltet der Service auch die Einlagerung der Produkte in Amazons weltweiten Logistikzentren sowie das Retourenmanagement und in weiten Teilen sogar den Kundenservice. Anders ausgedrückt: Nahezu das gesamte Warenhandling wird im Rahmen des Programms an das Unternehmen ausgelagert. Im Gegenzug geben FBA-Händler einen zusätzliche Teil ihres Gewinns an Amazon ab, der über die eigentlichen Verkaufsgebühren hinausgeht.
Damit wird schnell ersichtlich, auf welche Art von Verkäufer der Service in erster Linie ausgelegt ist: Nämlich E-Commerce-Einsteiger, die sich zwar ausgezeichnet mit der Vermarktung von Produkten auskennen, aber nicht über die notwendigen Ressourcen verfügen, die eine eigene Logistik nun einmal erfordert. Wie immer gilt natürlich auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel. In vielen Fällen macht der Aufbau einer eigenen Infrastruktur auch für kapitalstarke Interessierte keinen Sinn, da der Aufwand und die Investitionen den Nutzen schnell übersteigen.
Wir halten also fest: Die Hauptaufgaben für FBA-Verkäufer liegen in der Auswahl geeigneter Produkte und Hersteller (“Produkt-Sourcing”) sowie in der anschließenden Vermarktung über den Online-Marktplatz. Keiner dieser Aufgaben darf dabei vernachlässigt werden. Ein ungeeignetes Produkt lässt sich auch mit den besten Marketing-Kenntnissen nur schwer vertreiben. Umgekehrt verkauft sich ein hervorragendes Produkt auch – oder gerade – auf Amazon nicht von allein. Und der Hersteller? – ist sozusagen das Öl, das den gesamten Motor zuverlässig am Laufen hält.
Unseren Erfahrungen zu urteilen sind die Amazon FBA-Händler nachhaltig am erfolgreichsten, die die Kundenbedürfnisse am besten befriedigen können, ohne dabei jedoch die Weitsicht und den Blick für’s “große Ganze” zu verlieren. Was das alles im Detail bedeutet, erfahren Sie im Folgenden.
Lohnt sich Amazon FBA überhaupt (noch)? Herausforderungen und Chancen des Marktplatz-Verkaufs
Ungebrochenes Wachstum trifft auf umfangreiche Services: Die Vorzüge von FBA
Einige der wesentlichen Punkte haben wir bis hierhin bereits angesprochen. Der vermeintlich größte von allen ist, dass Einsteiger ad hoc auf die beispiellose Präsenz und Infrastruktur der Unternehmens zurückgreifen können. Denn sobald das eigene Produktangebot (“Listing”) erstellt ist, können es theoretisch Kunden aus aller Welt über die Suchfunktion finden. Demgegenüber steht beispielsweise der Aufbau eines eigenen Online Shops. Ein solcher ist zwar heutzutage recht unkompliziert gebaut, muss aber zunächst durch Werbekampagnen mit einem ausreichender Besucherstrom gefüttert werden, bis erste Verkäufe die Kasse füllen können.
Warum der eigene Webshop parallel zu Amazon trotzdem eine hervorragende Idee ist und welche Rolle unser Listing-Tool magnalister dabei spielt, erfahren Sie übrigens an späterer Stelle im Artikel.
Doch nicht nur die bloße Präsenz der eigenen Produkte ist im Rahmen von FBA gewährleistet. Durch die Auslagerung der Fulfillments qualifizieren sich diese auch automatisch für den sogenannten Prime-Status. Dieser signalisiert Prime-Kunden, die monatliche Beiträge für den Premium-Service zahlen, besonders guten Kundenservice und schnelle Lieferzeiten. Die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen wird dadurch weiter erhöht, Kaufraten und Absatzzahlen steigen für gewöhnlich deutlich. Kein Wunder: Üblicherweise müssen Händler für die Erlangung des Prime-Status strenge Auflagen erfüllen und eine siebentägige Probephase erfolgreich abschließen. Mit FBA übergibt man das Handling an diejenigen, die es am besten können und profitiert auf direktem Wege von Amazons beispielloser Infrastruktur.
Da Sie sich als FBA-Händler nicht mit einem eigenen Logistiklager und dem Versandprozess herumschlagen müssen, können Sie sich also voll und ganz auf die eigentliche Kernkompetenz des Amazon-Handels konzentrieren: Die Beschaffung und Vermarktung Ihrer Produkte. Sobald Sie in Ihrem Heimatmarktplatz (bspw. amazon.de) einmal Fuß gefasst haben, ermöglicht FBA zudem eine vergleichsweise einfache Expansion über die Landesgrenzen hinweg. Vor dem Hintergrund des stetigen Wachstums der Plattform ergeben sich für engagierte und sorgfältige Händler schier unbegrenzte Potenziale.
Zusammenfassend also nochmal alle Vorzüge von Amazon FBA auf einen Blick:
- Sofortiger Zugriff auf Millionen kaufbereiter und wiederkehrender Kunden
- Auslagerung des gesamten Warenhandlings
- Automatische Qualifizierung für den begehrten Amazon Prime-Status
- Einfache Internationalisierung
- Stetiges Wachstum der Plattform und damit der potenziellen Kundschaft
Die Kehrseite der Medaille: Zunehmender Konkurrenzdruck und steigende Kundenansprüche
Der gesamte Online-Handel hat sich innerhalb der letzten Jahre in rasantem Tempo weiterentwickelt. Globalisierung und Digitalisierung schreiten unermüdlich voran und sorgen dafür, dass regelmäßig neue Standards in Sachen Einkaufserlebnis, Kundenservice und Lieferzeiten gesetzt werden. Die Vorzüge aus Kundensicht sind eindeutig und kennen Sie höchstwahrscheinlich aus eigener Erfahrung. Doch wie sagt man so schön? Des einen Freud ist des anderen Leid. Denn für Verkäufer bedeutet das oftmals: Wer nicht mitziehen kann oder will, der hat es auf Dauer schwer.
Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass immer mehr Menschen am wachsenden E-Commerce-Kuchen teilhaben möchten. Eine der einfachsten und direktesten Methoden dazu nennt sich nun einmal Amazon (FBA). Zugegebenermaßen: Nicht alle Ihrer Konkurrenten gehen die Thematik diszipliniert und mit ausreichender Vorbereitung an. Dennoch können die negativen Effekte steigender Verkäuferzahlen nicht außer Acht gelassen werden. Tatsächlich konnte man in der Vergangenheit in einigen Bereichen des Marktplatzes echte Preiskämpfe beobachten, da Händler versuchten, den eigenen Absatz auf Kosten der Marge zu vervielfachen.
Im Rahmen von Amazon FBA eine profitable Nische zu finden und in den obersten Positionen der Suchergebnisse zu platzieren, ist den Erfahrungen nach also nicht mehr ganz so einfach wie noch vor einigen Jahren. Voraussetzung ist eine gründliche Markt- und Produktanalyse, für welche viele auf kostenpflichtige Analysetools zurückgreifen. Hat man sich einmal als erfolgreicher Verkäufer etabliert, sollte man sich der enormen Abhängigkeit von Amazon bewusst sein und entsprechende Vorkehrungen zur Risikominimierung treffen. Doch mehr dazu später.
Zusammenfassend also nochmal die Nachteile beziehungsweise Herausforderungen von Amazon FBA auf einen Blick:
- Stetig steigende Ansprüche auf Kundenseite
- Stetig wachsende Konkurrenz in Form neuer (FBA-)Verkäufer, dadurch u.U. Preiskämpfe
- Große Abhängigkeit vom Amazon-Marktplatz
Vom Produkt-Sourcing bis zur ersten Kundenbewertung: Die Stufen der Wertschöpfungskette und Ihre wichtigsten Hebel als FBA-Händler
Bis hierhin haben wir also festgestellt, dass steigende Kundenansprüche und zunehmender Konkurrenzdruck FBA-Händlern mehr abverlangen als noch vor einigen Jahren. Umgekehrt steigen die Gewinnmöglichkeiten für jene, die ihr Handwerk auch wirklich verstehen – und um die Wichtigkeit einer gründlichen Vorbereitung wissen. Im folgenden Abschnitt wollen wir uns die einzelnen Abschnitte der Wertschöpfungskette einmal genauer ansehen und aufzeigen, wo für Sie als zukünftige Händler die Hebel liegen. Dazu haben wir den Prozess in einige wesentliche Schritte heruntergebrochen.
Eine gute Vorbereitung bildet das Fundament für Ihren späteren Erfolg
Noch bevor sich Gedanken um das erste eigene Produkt gemacht werden kann, müssen zunächst einige wichtige Erledigungen unternommen werden. Hierzu gehören natürlich einerseits die Unternehmensgründung (sofern nicht bereits vorhanden), die Eröffnung des eigenen Geschäftskontos sowie die Beantragung diverser Nummern und Zertifikate (u.a. Steuernummer, Umsatzsteuer-ID, EORI-Nummer). Auch die Notwendigkeit eventueller Versicherungen sollte unter Zuhilfenahme eines Experten geprüft werden.
Zum anderen – und dieser Punkte wird gerne vergessen – sollten Sie sich und Ihr Vorhaben in einem allerersten Schritt noch einmal selbst hinterfragen: Bin ich überhaupt für den selbstständigen Handel geeignet? Wie viel Zeit habe ich vor, in mein mein Projekt zu investieren und was sind meine kurz- mittel- und langfristigen Ziele? Sind diese Ziele realistisch und mit meinen anderen Verpflichtungen vereinbar? Diese Fragen zielen natürlich nicht darauf ab, Ihre eigene Motivation zu hemmen. Vielmehr sollen sie Ihnen die benötigte Gewissheit geben, dass Ihre Zeit gut investiert ist und Sie auf die anstehenden Aufgaben einstellen. Das zahlt sich spätestens dann aus, wenn die ersten Herausforderungen aufkommen.
Unseren Erfahrungen nach machen sich viele Amazon FBA-Händler bereits an dieser Stelle das zukünftige Leben unnötig schwer. Entweder, weil Sie möglichst schnell mit dem Verkaufen beginnen möchten und die notwendigen Vorbereitungen deshalb halbherzig oder gar überhaupt nicht erledigen. Oder, weil Sie auf Basis von Berichten und Erzählungen mit einer völlig falschen Erwartungshaltung ins Abenteuer Amazon starten – und beim ersten Rückschlag die Motivation verlieren. Getreu dem Motto “gut Ding will Weile haben” raten wir daher nachdrücklich von einem überhasteten Einstieg ab. Detaillierte Anleitungen zu den einzelnen Schritten der Vorbereitung finden Sie in unserem großen Amazon-Ratgeber für Beginner sowie unserem separaten Artikel “Vorbereitungen für Amazon FBA”.
An dieser Stelle möchten wir Ihnen gerne ein Video des deutschen YouTubers “FINANZFOKUS” ans Herz legen, der authentisch, selbstkritisch und ehrlich über die Erfahrungen mit seinem ersten Amazon FBA-Produkt spricht. Es zeigt einerseits auf, wie schnell sich vermeintliche Anfängerfehler einschleichen können und gibt einen realistischen Einblick in die ersten Schritte vieler Neubeginner. Andererseits wird ersichtlich, welch großes Potenzial bei guter Vorbereitung noch immer im Handel mit Amazon steckt.
Das Herzstück: Geduld und Weitsicht sind die obersten Gebote bei der Produktrecherche
Nachdem Sie Ihr Verkäuferkonto eingerichtet haben (auch hier helfen unsere verlinkten Artikel), geht es über zu einem der wichtigsten Schritte überhaupt – dem Finden des richtigen Produkts. “Richtig” ist in diesem Falle natürlich ein relativ dehnbarer Begriff. Tatsächlich spielen neben Faktoren wie der Preisstruktur oder den Absatzzahlen auch individuelle Aspekte eine Rolle. Auch bei Amazon FBA gehören hierzu etwa bisherige Erfahrungen sowie die eigenen Fähigkeiten und Expertisen. Kennen Sie sich beispielsweise auf dem Gebiet des Krafttrainings überdurchschnittlich gut aus, bietet sich ein Produkt der Kategorie “Sport und Freizeit” natürlich besonders an. In der Realität ist es dann allerdings oft so, dass das eigene Produkt völlig losgelöst von den eigenen Vorlieben und Interessen gewählt werden muss.
Doch der Reihe nach. Worauf es bei der Produktrecherche im Detail zu achten gilt, haben wir in unserem Artikel “How-to zur Amazon Produktrecherche” ausführlich für Sie zusammengetragen.
Im Folgenden möchten wir auf die wichtigsten Punkte noch einmal gesondert eingehen, da sie für ein langfristig profitables Amazon-Geschäft essentiell sind.
1. Nicht nur unterscheidet sich mit den Kategorien die Natur der Produkte, sondern unter Umständen auch die Kostenstruktur. Tatsächlich bestehen teils gravierende Unterschiede in den Verkaufsgebühren, die einen beträchtlichen Einfluss auf die Marge haben können. Manche Produktkategorien wiederum zeichnen sich aus durch besonders hohe Retourenquoten, notwendige Zertifizierungen (bspw. TÜV) oder auch saisonale Effekte. Unser Tipp lautet daher, zu Beginn des Handels über Amazon FBA eine Kategorie mit möglichst geringen Einstiegshürden zu wählen – auch, wenn andere womöglich attraktiver erscheinen.
2. Weniger ist manchmal mehr. Das gilt in vielen Fällen auch für den Markt, den man sich mit seinem (ersten) Produkt aussucht. Anstatt einer von unzähligen Mitschwimmern in überlaufenen Marktsegmenten zu sein, kann es sich vielmehr auszahlen, eine attraktive Nische zu dominieren. Ziel sollte es immer sein, einer der absoluten Top-Verkäufer im eigenen Segment zu werden, denn nur so hat man reelle Chancen auf Umsatz-Booster wie etwa das begehrte “Amazon’s Choice”-Abzeichen oder die sogenannte Buy-Box.
Buy-Box: Hierbei handelt es sich um den bekannten “In den Einkaufswagen”-Button im rechten Teil einer Produktdetailseite (zu deutsch: Einkaufswagenfeld). Über diesen kann das jeweilige Produkt ohne weiteren Zwischenschritt dem eigenen Warenkorb hinzugefügt werden. Über 80% aller Käufe werden laut offiziellen Angaben über die Buy Box abgewickelt, die stets nur ein Verkäufer je Produkt für sich beanspruchen kann.
Vielversprechende Nischen erkennt man etwa daran, dass sie zwar über ein moderates bis hohes Suchvolumen verfügen, dieses von bestehenden Anbietern aber bislang nur unzureichend bedient werden kann. Hierbei helfen Daten- und Analysetools wie Helium 10 oder Jungle Scout.
3. Auf Amazon erfolgreich zu sein bedeutet, die Bedürfnisse der Kunden besser erfüllen zu können als der Großteil der anderen Verkäufer. Um diese Aussage wirklich zu verinnerlichen, muss man sich nur einmal selbst in die Rolle des Kunden hineinversetzen. Am Ende des Tages ist die Kaufentscheidung nämlich nichts anderes als eine einfache Abwägung von Kosten und Nutzen: Was erhalte ich zu welchen Lieferkonditionen von welchem Händler – und wie hoch ist hierfür der Preis? Ihr Ziel: Aus der Masse der Anbieter positiv herausstechen.
4. Sie werden schnell merken, dass sich über den gesamten Prozess – vom Wareneinkauf über den Verkauf und Versand bis hin zu Retouren – eine ganze Menge an Kosten aufsummiert. Es ist daher äußerst wichtig, bei allen Überlegungen den Blick auf die finale Marge nicht aus den Augen zu verlieren. Denn die Profitabilität ist es am Ende, die darüber entscheidet, ob das eigene Business nachhaltig erfolgreich sein kann. Unser Tipp für frischgebackene Amazon FBA-Händler: Dokumentieren Sie von vornherein jegliche Beschlüsse und Überlegungen schriftlich. Eine einfache Excel-Tabelle eignet sich beispielsweise wunderbar, um die wichtigsten Kalkulationen durchzuführen, Optionen gegeneinander abzuwägen und vor allen Dingen die Übersicht zu bewahren.
Eine hervorragende Orientierung zu diversen Kalkulationen bietet beispielsweise folgendes Video von FBA-Experte Lukas Mankow:
Typischer Anfängerfehler: Bei der Herstellersuche darf der Fokus nicht einzig auf den finanziellen Konditionen liegen!
Gleich vorab: Auch zur Herstellersuche finden Sie einen ausführlichen Leitfaden in den eingangs erwähnten Artikeln. Wir möchten in diesem Abschnitt daher weniger auf die einzelnen Schritte eingehen. Wichtiger ist es, an dieser Stelle zu verstehen, warum der richtige Hersteller für den Erfolg des eigenen Geschäfts maßgeblich ist und warum das Finanzielle dabei nicht die alleinige Hauptrolle spielt.
Nun haben wir gerade die Wichtigkeit der Marge betont, die bei Amazon FBA speziell Anfängern ohne jegliche Erfahrungen im E-Commerce schnell zum Verhängnis wird. Und auch bei der Herstellersuche sind die entstehenden Kosten natürlich von zentraler Bedeutung. Was vom Großteil der Händler jedoch leider vernachlässigt wird: Die Produktkosten sind nur die halbe Miete. Der zweite wichtige Faktor für langfristigen Erfolg liegt nämlich im “Personal Fit” mit dem eigenen Zulieferer. Doch warum ist die richtige Chemie mit einem Großhändler, der meistens Tausende Kilometer weit entfernt in Fernost beheimatet ist, so wichtig?
Nun, die Antwort darauf findet sich eigentlich in der Frage selbst. Als FBA-Händler ist man in besonders hohem Maße von seinem Zulieferer abhängig. Lieferverzögerungen oder plötzliche Qualitätsmängel ziehen im Amazon-Geschäft besonders lange Rattenschwänze nach sich. Neben Umsatzausfällen führen schlechte Kundenrezensionen schnell zu einer Abwertung der Produkte durch den hauseigenen Ranking-Algorithmus, was wiederum eine geringere Sichtbarkeit der eigenen Artikel in den Suchergebnissen zur Folge hat. Gleichzeitig kann man nur in sehr begrenztem Maße Einfluss auf das nehmen, was vor Ort passiert.
Es ist daher von großer Wichtigkeit, dass Sie sich von der Zuverlässigkeit, aber mitunter auch den Werten und Arbeitsbedingungen der Firma überzeugen, bevor Sie eine Kooperation eingehen. Dies gilt insbesondere dann, wenn man seine Ware über Portale wie Alibaba bezieht. Wir raten in jedem Fall zu persönlichen Telefonaten mit den verantwortlichen Personen. Haben Sie erst einmal eine zufriedenstellende Geschäftsbeziehung aufgebaut, können Sie auf längere Sicht sogar mit verbesserten Konditionen rechnen, was Ihre Position im schnelllebigen Marktumfeld enorm stärkt.
Alibaba: Alibaba.com ist eine B2B-Handelsplattform der gleichnamigen Alibaba Group, die auch den Bezahldienst Alipay sowie das B2C-Portal AliExpress unterhält. Die Plattform mit Sitz in Hangzhou, China wird von vielen FBA-Händlern genutzt, um die eigenen Produkte günstig herstellen und anschließend nach Europa importieren zu lassen. Auf Alibaba kann aus einer Vielzahl an Herstellern ausgewählt werden.
Das Listing ist Ihre Chance, sich auf den ersten Blick von der Konkurrenz abzuheben
Sind Produkt- und Herstellersuche einmal abgeschlossen, steht das Produktlisting auf der Agenda. Dieser für Einsteiger manchmal verwirrende Begriff bedeutet nichts anderes als die Angebotserstellung auf dem Amazon-Marktplatz. Ist Ihr Artikel gelistet, kann er tagtäglich von den abertausenden Besuchern über die Sucheingabe gefunden werden. Die Produktseite enthält dabei alle wichtigen Informationen zum Produkt selbst sowie im Optimalfall hochqualitative Bilder, die potenziellen Kunden einen bestmöglichen Eindruck verschaffen.
Was ein gelungenes Produktlisting ausmacht, haben wir beispielsweise in unserem großen Amazon Einsteiger-Guide ausführlich für Sie aufbereitet, in den Sie für nähere Infos unbedingt einen Blick werfen sollten. So viel sei bereits gesagt: Denken Sie bei der Erstellung Ihres Angebots immer daran, dass es nicht nur dem ersten Eindruck entspricht, sondern auch die Begutachtung vor Ort ersetzen muss. Anschauen, anfassen oder ausprobieren ist im Online-Verkauf nun einmal nicht möglich. Wer das beherzigt, kann sich von vornherein von seiner Konkurrenz absetzen und Interessenten zur Kaufentscheidung bewegen.
Last but not least – Nicht auf den eigenen Lorbeeren ausruhen!
Die Versuchung kann groß sein, sich nach den ersten erfolgreichen Wochen und Monaten auf den Lorbeeren auszuruhen, die man sich in den (mitunter mühseligen) Schritten zuvor erarbeitet hat. Sobald um das erste Produkt eine gewisse Konstanz hinsichtlich der Absatz- und Umsatzzahlen eingekehrt ist, wird oftmals bereits nach dem nächsten Produkt Ausschau gehalten. Das ist prinzipiell auch nicht verkehrt – sofern Sie das alte nicht links liegen lassen.
Was bedeutet das nun konkret? Wie wir bereits mehrfach betont haben, ist der Online-Handel heutzutage sehr dynamisch und schnelllebig. Das bezieht sich einerseits auf Produkte und Trends, andererseits aber auch auf die Verkäuferseite. Heute ein funktionierendes Produktpaket zu verkaufen hat also wenig Aussagekraft über die Erfolgsaussichten in der Zukunft. Es ist daher von großer Wichtigkeit, den eigenen Markt regelmäßig und gründlich sondieren, um die Notwendigkeit für Anpassungen an Preis oder Produkt feststellen zu können.
Unter anderem folgende Fragen sollten Sie sich regelmäßig stellen:
- Wie haben sich meine Absatzzahlen kurz-, mittel- und langfristig entwickelt? Ist ein gewisser Trend zu erkennen?
- Macht ein solcher Trend eine Preisanpassung notwendig bzw. kann ich hierüber womöglich meinen Umsatz erhöhen?
- Gibt es neue Wettbewerber in meiner Marktnische? Wie entwickelt sich mein Produkt relativ zu meinen Mitbewerbern (Sichtbarkeit, Bewertung, Verkaufszahlen etc.)?
- Auch außerhalb von Amazon: Wird mein Produkt mit neuen Modifikationen angeboten, die den Nutzen merklich erhöhen? Kann ich mich durch eine solche (oder eigene) Erweiterung meines Produktes effektiv von der Konkurrenz absetzen?
Kurzum: Wer wachsam bleibt und die Augen offen hält, entdeckt regelmäßig Möglichkeiten, die Ergebnisse zu verbessern und die eigene Wettbewerbsposition zu festigen. Eine weitere effektive Möglichkeit hierzu findet sich in Form unseres Listing-Tools magnalister.
Bonus-Tipp: Mit magnalister binden Sie bekannte Online-Marktplätze wie Amazon und eBay direkt an Ihren eigenen Webshop an – und sorgen neben gesteigerten Umsätzen auch für mehr Unabhängigkeit
Wie eingangs bereits erwähnt, bringt ein (paralleler) Aufbau eines eigenständigen Webshops über bekannte Systeme wie Shopware, WooCommerce oder Shopify gleich mehrere Vorteile mit sich. Neben höheren Margen auf Ihre Produktverkäufe reduzieren Sie somit in erster Linie Ihre Abhängigkeit von Amazon, die sich aus der Bindung an den hauseigenen Marketplace ergibt. Zusätzlich dazu beugen Sie proaktiv dem Markteintritt finanzstarker und kompetenter Konkurrenten vor, allen voran Amazon selbst. Kurzum: Sie vereinen das beste beider Welten und reduzieren zugleich Ihr Risikopotenzial.
Genau hier kommt unser Listing-Tool magnalister ins Spiel, das Ihnen als Händler entscheidende Wettbewerbsvorteile sichern kann. Unabhängig davon, ob Sie bereits Ihren eigenen Online Shop betreiben oder dies zukünftig planen: Als Webshop-Plugin bietet es alles, was man für das effektive Management zwischen Online Shop und Marktplatz braucht – und erleichtert Ihnen damit den Einstieg sowie das fortlaufende Produkt- und Bestellmanagement enorm. Haben Sie Ihren Webshop einmal eingerichtet und magnalister konfiguriert, können Sie neben Amazon im Handumdrehen zahlreiche weitere Marktplätze anbinden und dadurch die vollen Potenziale Ihrer Produkte ausschöpfen. Und das mitunter aufwändige Fulfillment kann mit dem MCV-Programm auch weiterhin an Amazon abgegeben werden, die es schließlich am besten können.
Wie das ganze in der Praxis aussieht, zeigt eine Kurzdokumentation von Welt der Wunder, die uns in unserem Berliner Büro besucht haben:
Mit magnalister profitieren Sie für einen effizienten Mehrkanal-Vertrieb von folgenden Features:
- Zentraler Produkt-Upload: Artikel zeitsparend und effizient auf alle angebundenen Marktplätze hochladen
- Preisabgleich: Preise vollautomatisiert oder individuell (pro Marktplatz) übermitteln
- Lagerbestände synchronisieren: Jederzeit aktuelle Lagerbestände zwischen Shop und Marktplätzen beibehalten und somit selbstverschuldete Stornierungen vermeiden
- Automatischer Bestellimport: Marktplatz-Bestellungen importieren und verwalten
- Attributs-Matching: Produkt-Varianten und -merkmale mit den Marktplatz-Attributen matchen*
- Bestellstatusabgleich: Bestellstatus (z.B. „versendet“ oder „storniert“) automatisch an Marktplätze übermitteln
- Rechnungsupload: Rechnungen aus dem Webshop automatisiert übermitteln
- Schnittstellenindividualisierung: Das Plugin per Hook-Points nach eigenen Wünschen anpassen**
* Nicht von allen Marktplätzen unterstützt
** Setzt Programmierkenntnisse voraus. Nicht für Cloud (SaaS) Systeme verfügbar, da herstellerseitig kein Eingriff erlaubt
Das magnalister Plugin ist für viele der bekannten Webshops verfügbar und kann in vollem Funktionsumfang 30 Tage kostenfrei getestet werden.
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Fazit: Die Profitabilität von Amazon FBA hängt in erster Linie von Ihnen selbst ab – Erfahrungen zeigen, dass mit den Herausforderungen auch die Chancen wachsen
Die Ansprüche an Amazon-Verkäufer sind gestiegen in den vergangenen Jahren, keine Frage. Zum einen schlicht und ergreifend deshalb, weil sich deutlich mehr Anbieter auf dem Online-Marktplatz tummeln, die um zahlende Kunden konkurrieren. Preiskämpfe sind in umkämpften Marktsegmenten keine Seltenheit. Zum anderen aber auch durch stetig steigende Kundenansprüche, die Amazon mit dem rasanten Ausbau des eigenen Service-Netzwerks selbst befeuert.
Glücklicherweise machen Sie sich dieses Netzwerk als FBA-Händler auf direktem Wege zu Nutzen. Die Herausforderung liegt also vielmehr im Aufbau eines profitablen Geschäfts, das von Dingen wie dem richtigen Produkt und Hersteller, aber ebenso einer gekonnten Vermarktung abhängt. Ein von vielen unterschätzter, aber immens wichtiger Punkt ist zudem eine fortlaufende Marktbeobachtung. Sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, funktioniert im dynamischen Marktumfeld Amazons nämlich in den wenigsten Fällen. Wie Sie all diese Punkte systematisch berücksichtigen und welche konkreten Ansätze sich Ihnen zur Umsetzung bieten, haben wir im Rahmen dieses Artikels ausführlich beleuchtet. Werfen Sie gerne auch noch einmal einen Blick in unsere weiterführenden Artikel zu den verschiedenen Themen:
- Amazon Einsteiger-Guide: Allgemeine Infos zur Einstieg auf Amazon
- Amazon-Ratgeber für Beginner: Hilfreiche Tipps für Amazon-Beginner
- Vorbereitungen für Amazon FBA: Welche Vorbereitungen Sie für Amazon FBA treffen sollten
- How-to zur Amazon Produktrecherche: Wie Sie geeignete Produkte finden
Schlussendlich zeigen die Erfahrungen von Händlern mit Amazon FBA immer wieder: Einen nachhaltig profitablen Online-Handel aufzubauen, hängt in allererster Linie von einem selbst ab. Die Wichtigkeit einer vernünftigen Vorbereitung ist sicherlich gestiegen; ein “Hals über Kopf-Ansatz” wie in früheren Tagen nicht mehr möglich. Umgekehrt bietet der stetig wachsende Kundenstamm für Händler eine riesige Chance: Wer um die Eigenschaften des Marktplatzes weiß und entsprechend handelt, kann so viele Menschen erreichen wie niemals zuvor. Mit steigenden Herausforderungen wachsen also auch die Möglichkeiten, die sich Ihnen bieten.
Um zusätzliche Potenziale zu erschöpfen und die eigene Abhängigkeit von Amazon auf lange Sicht zu reduzieren, kann außerdem die Unterhaltung eines eigenen Online Shops sinnvoll sein. In diesem Zusammenhang sei auch noch einmal auf unser Plugin magnalister verwiesen: Als Schnittstelle zwischen Ihrem Webshop und vielen bekannten Online-Marktplätzen inklusive Amazon unterstützt Sie unser Tool effektiv im Bereich des Artikel-Listings und Bestellmanagements, sodass Sie sich ganz auf das Verkaufen Ihrer Produkte den Ausbau Ihres E-Commerce-Geschäfts konzentrieren können.